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Wie der Skeleton-Sport auf die Bobbahn St. Moritz - Celerina kam

News

Wie der Skeleton-Sport auf die Bobbahn St. Moritz - Celerina kam

Olympia Bob Run

75 Jahre lang blieb es den Skeletonfahrern verwehrt, mit ihren Schlitten die längste Natureisbobbahn der Welt hinunterzufahren – bis ein Anruf nach Innsbruck alles veränderte. Eine wahre Geschichte über die Anfänge des Skeleton-Sports in St. Moritz, welcher in einer Nacht und Nebelaktion begonnen und bis heute nichts von seinem Zauber verloren hat.
Bereits bei den Bauarbeiten des Olympia Bob Runs im Jahr 1904 war klar: Nur Bobpiloten kommen in den Genuss dieses einzigartigen Eiskanals. Fahrer, des in der Schweiz noch unbekannten Bobbahn-Skeleton-Sports, verwies man ohne Ausnahme an den benachbarten Cresta Run. Der Gedanke, dass sich jemals ein Skeletonfahrer auf der Bobbahn St. Moritz - Celerina kopfüber hinunterstürzen könnte, hatte sich bis dahin nie in den Köpfen der Verantwortlichen aufgedrängt. In einem Kopf jedoch wuchs dieser eine Gedanke Jahr für Jahr zu einem grossen Traum heran. Jeden Winter, wenn Burgmar Stähli seine Ferien in St. Moritz verbrachte, fesselte ihn diese Vorstellung: Den Olympia Bob Run mit dem Skeleton bezwingen. Dank der Entschlossenheit von Burgmar Stähli und seinem hartnäckigen Glauben an die Machbarkeit dieses Vorhabens, sind seit Ende der 70-er Jahre auch Skeletonfahrer auf dem Olympia Bob Run zugelassen. 
Aber ganz der Reihe nach …

 

Ende der 1960-er Jahre: Innsbruck hatte bereits das, wovon Burgmar Stähli nur träumen konnte: Eine Bobbahn, auf der Skeleton-Sport betrieben wurde. Kurzerhand schloss sich der sportbegeisterte Zürcher, in der Szene «Buddy» genannt, den Skeleton-Sportlern in Innsbruck an. Der damals 25-jährige Actionsportler machte aus seiner neu gefundenen Leidenschaft kein Geheimnis. Regelmässig und äusserst engagiert, motivierte er immer mehr Freunde, nach Innsbruck zu kommen und den Skeleton-Sport auszuprobieren – mit Erfolg. Immer mehr seiner Schweizer Kollegen fanden Interesse an dieser adrenalingeladenen Sportart und begleiteten «Buddy» fortan nach Innsbruck. Der Skeleton-Sport wuchs und wurde immer populärer. Trotz des erfreulichen Wachstums, ein grosser Wermutstropfen blieb: Skeletons waren nach wie vor nicht auf der Bobbahn in St. Moritz - Celerina erlaubt, geschweige denn überhaupt ein fester Begriff in der Schweiz. Die Verantwortlichen der Bobbahn St. Moritz - Celerina verweigerten Burgmar Stähli, trotz mehrfachem Nachfragen, die Fahrt mit seinem Skeleton auf der längsten Natureisbobbahn der Welt. Trotz Rückschlägen, «Buddy» liess sich davon nicht abschrecken. Schliesslich war er ausdauernd und hatte ein grosses Ass im Ärmel: Mit dem damaligen Geschäftsführer des Olympia Bob Runs, Walter Graf, verstand Burgmar sich ausgezeichnet. Er war sich sicher, dass sein Vorhaben bei Walter irgendwann Gehör finden würde. Und Burgmar sollte Recht behalten …

 
Während eines Trainingsabends in Innsbruck kam der lang herbeigesehnte Anruf von Walter Graf, mit dem der Skeleton-Sport seinen Anfang auf der Bobbahn in St. Moritz - Celerina nahm. «Buddy, die Luft ist rein. Wenn du jetzt sofort nach St. Moritz fährst, darfst du dich mit dem Skeleton auf der Bobbahn versuchen. Die Verantwortlichen der Bahn und des Schweizer Verbandes sind alle verreist. Deine Chance, deinem grossen Traum endlich ein Leben zu geben.»
Mit Trainingsanzug bekleidetet und seinen österreichischen Freunden im Schlepptau, fanden sie sich drei Stunden später beim Start in St. Moritz wieder. Kein Mensch zuvor stand jemals mit einem Skeleton-Schlitten am Start der Bobbahn in St. Moritz und machte sich für die grosse Abfahrt bereit. Nach lebhafter, doch kurzer Diskussion um die Jungfernfahrt, traute sich schliesslich Burgmar Stähli als Erster in der Geschichte des Olympia Bob Runs, seinen Skeleton den berüchtigten Eiskanal hinunter zu manövrieren. Ein waghalsiges Vorhaben, bei dem auch der erfahrenen «Buddy» kurz weiche Knie bekam. Klar, auch er wusste letztlich nicht, wie sich der Schlitten auf einer natürlichen Bobbbahn wie dieser verhielt. Aber dieser Nevenkitzel gehörte nun mal zum Sport dazu und der hatte sich gelohnt. Burgmar Stähli erreichte das Ziel sturzfrei und mit einem zufriedenen, siegesreichen Lächeln, als hätte er soeben Olympia-Gold gewonnen. Sein Jubelschrei im Ziel war durchaus berechtigt: Schliesslich hatte er gerade eine neue Ära eingeläutet – er hatte den Skeleton-Sport auf der Bobbahn in St. Moritz - Celerina zum Leben erweckt. Seit dem nächtlichen Ereignis auf der Bobbahn war Burgmars Eifer geweckt: Er gründete Skeleton-Vereine in der ganzen Schweiz, die Mitgliederzahlen wuchsen in die Höhe und noch besser: Bereits 1981 fanden die ersten Weltmeisterschaften statt – auf der einen Bobbahn, auf der alles begann. Und raten Sie mal, wer die Lizenznummer 1 im Schweizer Bobbahn-Skeleton-Sport bekommen hatte? 😉
 
Text: Aline Hautle (Presse Olympia Bob Run)