FIL EBERSPÄCHER RODEL-WELTCUP: Deutschland auch am zweiten Weltcup-Tag dominant
Olympia Bob Run
Beim Dreifacherfolg der deutschen Frauen auf dem Olympia Bob Run St. Moritz - Celerina feierte Siegerin Dajana Eitberger ihren 10. Weltcupsieg. Sie siegte vor ihren Teamkolleginnen Julia Taubitz und Anna Berreiter. Es ist der dritte Sieg der 32-jährigen Sprint-Weltmeisterin und der insgesamt fünfte Podestplatz im FIL EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup in dieser Saison. Im Ziel wurde sie von ihrem Freund und Vater ihres Sohnes begrüßt und meinte lachend, dass man mit so einem Sieg in Ruhe die Einsitzer-Karriere beenden könne. Sie hatte zu Beginn der Saison verkündet, dass sie auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen Mailand-Cortina 2026 zum Damen Doppel wechseln würde.
Mit Blick auf die Zeitabstände war klar, dass es ein spannender zweiter Lauf werden würde. Zwischen der führenden Lettin Kendija Aparjode und ihrer auf Platz sechs liegenden Teamkollegin Sigita Berzina lagen nur 93 Tausendstelsekunden. Zunächst auf Platz fünf gelegen, gelang Dajana Eitberger mit 54.235 Sekunden die zweitbeste Laufzeit, was ihr zum Sieg reichte. Schneller war mit 54,216 Sekunden nur ihre 19-jährige Teamkollegin Merle Fräbel, die sich damit noch von Platz elf auf den sechsten Platz verbesserte. Dajana Eitberger siegte mit einer Gesamtzeit von 1:48,396 knapp vor Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz (GER; +0,010 Sek.) und Weltmeisterin Anna Berreiter (GER; +0,071 Sek.).
Den Sprung aufs Podest hatte Sigita Berzina mit Platz vier (LAT; +0,096 Sek.) zwar verpasst, aber dennoch eine Bestmarke gesetzt: In 3,374 Sekunden war ihr im zweiten Lauf der schnellste Start gelungen. Ihre lettische Teamkollegin Elina Ieva Vitola (+0,179 Sek.) verbesserte sich noch auf den fünften Platz, dicht gefolgt von Merle Fräbel (GER; +0,192 Sek.). Die zur Halbzeit führende Lettin Kendija Aparjode wurde nach einem fehlerhaften zweiten Lauf mit 0,255 Sekunden Rückstand Siebte.
Die einzige Schweizerin im Weltcup-Zirkus, Natalie Maag, konnte sich mit Platz neun über eine erneute Top 10-Platzierung freuen und genoss auf ihrer „Herzensbahn“ sichtlich die lautstarke Unterstützung ihres Fanclubs. Die 25-Jährige ist seit Jahren als Einzelkämpferin im Rodel Weltcup unterwegs, trainiert seit zwölf Jahren mit dem deutschen Team in Oberhof und war in der laufenden Saison immer in den Top 15 platziert.
Nach dem Sieg im Sprint-Gesamtweltcup steht Julia Taubitz (GER) vor der Titelverteidigung im Gesamtweltcup. Die Entscheidung ist vertagt, aber sie geht mit 90 Punkten Vorsprung ins entscheidende Weltcuprennen kommende Woche in Winterberg. Die 26-jährige aus Annaberg-Buchholz liegt im Kampf um die große Kristallkugel mit 892 Punkten vor ihren Teamkolleginnen Dajana Eitberger (802 P.) und Anna Berreiter (719 P.). Die Österreicherin Madeleine Egle hat nach ihrem achten Platz heute mit 603 Punkten keine Chance mehr auf einen Platz auf dem Podest.
Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes auf dem Olympia Bob Run St. Moritz - Celerina stand die fünfte von sechs Teamstaffeln im EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm. Das deutsche Quartett mit Dajana Eitberger, Max Langenhan und Tobias Wendl/Tobias Arlt feierte auf der einzigen Natureisbahn der Welt seinen 45. Weltcupsieg in der Team-Staffel.
Team Deutschland, das alle fünf Disziplinen dieser Weltcupstation gewonnen hat, siegte mit einer Gesamtzeit von 2:51,301 Minuten vor Team USA mit Emily Sweeney, Tucker West und dem Doppel Zachary Di Gregorio/Sean Hollander (+0,254 Sek.) und Team Österreich mit Madeleine Egle, Nico Gleirscher und dem Doppel Thomas Steu/Lorenz Koller (+0,415 Sek.).
Die Team-Staffeln aus Lettland, Polen, Rumänien und China landeten auf den Plätzen vier bis sieben. Die italienische Staffel wurde nach dem verpatzten Start ihres Doppels disqualifiziert.
„Deutschland und Lettland hatten heute die beste Materialabstimmung und dadurch die schnellsten Schlitten. Dass es für uns fürs Podium gereicht hat, haben wir Lettland zu verdanken“, erklärt Österreichs Madeleine Egle. Teamkollege Nico Gleirscher meinte, dass er sich das Damenrennen genau angeschaut hat, vor allem wie der Horse Shoe zu fahren ist, da es dort heute die meisten Probleme gab.
Rundrum zufrieden mit seinem Team ist der deutsche Bundestrainer Norbert Loch. „Hier haben alle hervorragende Arbeit geleistet, nicht nur meine Athletinnen und Athleten, sondern alle Trainer und Betreuer. In der Teamstaffel hat Max zum dritten Mal geschwächelt, und ich hebe jetzt langsam den Zeigefinger, aber er wird die Kritik annehmen. Man hat es bei den Letten gesehen – zum Team gehören drei Schlitten, und jeder kann irgendwann mal einen Fehler machen. Die Gesamtheit macht es aus. Dajana hat gut vorgelegt, und die Tobis haben es hintenraus hervorragend gemeistert.“
Nach zuletzt drei zweiten Plätzen in Folge hat Deutschland mit diesem Sieg die alleinige Führung in der Gesamtwertung des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW übernommen und führt das Ranking mit 455 Punkten vor Lettland (415 P.) und den USA (265 P.).
Seit der Saison 2010/11 in der Form ausgetragen, war es für das deutsche Team der 45. Weltcupsieg in der Team-Staffel. Keine Nation kommt annähernd an diesen Erfolg heran. Russland folgt in der FIL Statistik mit 12 und Italien mit sieben Staffelsiegen. Die WM-Dritten Lettland, die in dieser Saison schon zwei Team-Staffeln für sich entschieden, kommen insgesamt auf fünf Siege.
Detaillierte Ergebnisse und weitere Informationen zum 8. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup 2022/2023 findet man unter folgendem Link: Resultate.
(Text: Margit Dengler-Paar, FIL)
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