Bau des Olympia Bob Runs – in Handarbeit von St. Moritz nach Celerina

Die schönste Zeit des Jahres hat für den Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina und die 14 arbeitstüchtigen Südtiroler Ende November begonnen.

Seitdem sind die fleissigen Schaufler, geübten Schneeformer und passionierten Eiskünstler täglich auf der weltberühmten Bob-, Skeleton- und Rodelbahn anzutreffen. Noch steht die einzige Natureisbobbahn der Welt nicht – aber bald. Der Bau der Bobbahn gleicht einer jährlichen Lotterie, denn, Mutter Natur allein fällt den Startschuss für die Aufbauarbeiten. In ihre Karten müssen, nebst einer vorgängig künstlichen Schneeproduktion, auch langanhaltende Minustemperaturen spielen. Sie sind elementar, nein, bilden gar die Lebensgrundlage der Bahn. Binnen drei bis vier Wochen erschaffen die Südtiroler «Musketiere» einzigartiges: die älteste, noch existierende Natureisbobbahn der Welt und dies auf natürliche und umweltfreundliche Art und Weise. Präziseste Handarbeit, bei welcher ein geschultes Auge, eine dicke Wollmütze gegen die Engadiner Kälte sowie genügend Muskelmasse vorausgesetzt werden. 15`000 m3 Schnee werden «verschaufelt», zurechtgerückt, in Form gebracht und schliesslich mit 10`000 m3 Wasser zu Eis verwandelt. Der Muskeljob trotzt Wind und Wetter und: er schweisst zusammen. Teamarbeit ist so selbstverständlich wie die hauseigene Köchin Eva, die dreimal pro Tag Leckeres auf den Tisch zaubert und für dankbare, warme Bäuche sorgt. Gestärkt geht es vom Mittagessen zurück auf die Baustelle: Hier läuft es nur Hand in Hand und mit Schaufel – das, nebst den mit flauschigem Innenfutter isolierten Winterstiefeln, wohl wichtigste Hilfsmittel überhaupt. Unterstützt werden die Eisspezialisten von ortsansässigen Baufirmen, die mit einem tonnenschweren Bagger auffahren und zig Muldenladungen Kunstschnee aus St. Moritz und Celerina anliefern.

Eine grosse und treue Winterfamilie, die sich auch im Sommer nicht fremd ist
Der Grossteil der Männer aus Naturs kennt sich bereits, steht sich auch im Sommer nahe: Cousins, Geschwister, beste Freunde oder Nachbarn – so familiär und freundschaftlich ist die bunt durchmischte Gruppe im Alter von Mitte 20 bis über 60 Jahren unterwegs. Viele arbeiten bereits seit 10, 20, gar 40 Jahren für den Olympia Bob Run St. Moritz – Celerina – eine Meisterleistung von unschätzbarem Wert. Im Team gelten klare Regeln: die Erfahrenen geben den Takt der Schneeschaufel vor. Sie sind für das Ausnivellieren des 1722 Meter langen Eiskanals zuständig, bringen die Bahn dadurch wortwörtlich auf die richtige Spur. Auch sind es die «alten Schneehasen», die der Eisbahn den letzten Schliff verleihen. Für die jüngere Generation steht hauptsächlich tüchtige (und nicht weniger wichtige) Schaufelarbeit auf dem Tagesprogramm. Nach dem Bau ist vor der Pflege: Für die Eiskünstler geht es nicht nach Hause, sondern weiter. Jedem Mitarbeiter wird ein Streckenabschnitt zugewiesen, welcher die ganze Saison vor und nach den Rennen betreut und gepflegt werden muss.
 
 
Es ist das besondere Erlebnis, das zu Höchstleistungen anspornt
Aber was motiviert die gelernten Bauern, Maurer und Schreiner den Winter durch auf und neben der Bobbahn zu verbringen? 3,5 Monate, Tag ein, Tag aus. Es ist das Besondere, das lockt: Gemeinsam etwas Grossartiges zu erschaffen. Besonders ist nicht nur die Entstehung der zweifachen Weltrekordhalterin, sondern auch das Engagement dieser tüchtigen Männer: Denn ohne ihren unermüdlichen Einsatz würde die längste Eisskulptur der Welt während den Wintermonaten nicht die sportliche Landschaft von St. Moritz und Celerina zieren und schon gar nicht für den unvergleichlichen Adrenalinkick bei den SportlerInnen und Gästen sorgen. Herzlichen Dank an die einzigen und wahren Eishelden.

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Gästebobfahrten: Nicht nur Profis werden aufs Glatteis geführt
Der Adrenalinkick bleibt nicht nur den ProfisportlerInnen vorenthalten. Ab dem 27. Dezember 2022 bietet der Olympia Bob Run fast täglich Gästebobfahrten an. Ein rasantes Erlebnis, welches Sie nie mehr vergessen werden, versprochen!
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